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Informationen zu Bildungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten für Asylanten, Ausländer und deutsche "Spätzünder"

unter besonderer Berücksichtigung des Erwerbes und nachträglichen Erwerbes des Abiturs oder anderer Hochschulzugangsberechtigung

A. Einführung

(Die Informationen auf dieser Seite sind weitgehend auf dem Stand von 2016.)

I. Zur Aufgabe dieser Seite

1. Hinweise zu Bildungswegen

Unter denjenigen, die in insbesondere jüngeren Jahren nach Deutschland kommen, sei es als Asylbewerber oder aus anderen Gründen, gibt es einige, die ihre Schullaufbahn noch nicht ganz abgeschlossen haben, keine höhere Schule oder vielleicht überhaupt keinerlei Schule besucht haben. Für Sie ist die Frage nach Möglichkeiten, ihre Bildung zu vollenden oder umfassendere Bildung zu erwerben auch über das Erlernen des Deutschen hinaus relevant.

Grob gesprochen lassen sich verschiedene Gruppen finden

Einige haben den hohen Wert von Bildung erkannt und würden die eigene gern vertiefen. Darunter sind nicht nur die akademisch gebildeten, sondern mitunter gerade auch jene, die überhaupt keine Schulbildung genossen haben - vielleicht wissen sie ihn gerade deshalb besonders zu schätzen, weil Bildung für sie nichts Selbstverständliches war.

Andere dagegen spiegeln ein Interesse am Unterricht nur nur vor (und in Wahrheit geht es letztlich nur um die kostenlose Busfahrkarte, an die sie über die Schule gelangen) - dies zeigt sich bald in den (Nicht-)Anwesenheitszeiten (und in entsprechenden Äußerungen derjenigen, die sie kennen).

Wieder anderen geht es auch nicht um irgendwelche sonstigen Vorteile, sondern sie sind einfach nur der Ansicht, man komme in Deutschland auch ohnehin mit Englisch zurecht (das dann bei ihnen nicht einmal sonderlich... ausgeprägt... ist.)

Hier wäre es vielleicht die Aufgabe von Deutschlehrern und Betreuern, ihnen den hohen Wert der Bildung und insbesonderer formeller Bildung und von Zeugnissen gerade auch in Deutschland bewußt zu machen.

(Inwieweit dies gelingt, ist eine Frage nicht nur der entsprechenden Erklärung, sondern eben auch der (mangelnden) Deutschkenntnisse. Wer nicht lernt, kann auch nichts über den Wert des Lernens lernen... Glücklich der Betreuer und Lehrer, der einen Arabischsprechenden kennt, der ihm einiges übersetzen kann.

I. ü. kann es auch ratsam sein, sich der Tatsache bewußt zu werden, daß den Betroffenen vielleicht gar nicht klar ist, wie wichtig formelle Bescheinigungen in Deutschland sein können. Ich habe jetzt noch die "do not worry"-Haltung einiger australischer Schüler im Kopf, denen ich wichtige Hinweise zur Anerkennungsfrage gab, und interessant sind Erzählungen von Flüchtlingen aus afrikanischen und arabischen Ländern, die in ihrer Heimat Fernfahrer waren... Natürlich ohne einen Führerschein zu besitzen. "In Afrika ist das anders..." Das habe ich öfter gehört.

Hier möchte die vorliegende Seite eine - absolut nicht vollständige und vielleicht nicht einmal wirklich exemplarische - Hinweise geben

2. Generelle Hinweise und Erfahrungen

Zugleich bietet diese Seite auch eine Übersicht über einige Institutionen und Organisationen, die Flüchtlingen insgesamt helfen oder helfen können sowie einige auf Erfahrung oder Gesprächen beruhende Hinweise zur Arbeit mit bzw. Unterstützung von Flüchtlingen, die mir bei der Recherche zu 1. begegnet oder eingefallen sind.

II. Grundsätzliche Erwägungen

1. Zur Bedeutung von Bildung

Einige mögen der Finanzierung von Bildung von Asylbewerbern oder generell Neuzuwanderern durch den deutschen Staat kritisch gegenüberstehen. Hierzu sei das folgende angemerkt:

Gesamtgesellschaftlich gesehen kann es von großem Vorteil ist, gebildete Neubürger zu gewinnen. Die Wirtschaft wird zunehmend gebildetere Arbeiter und Angestellte benötigen, die zunehmende Automatisierung und Technisierung wird auch weiterhin Stellen für weniger Gebildete überflüssig machen. Soweit Deutsche diese Arbeit nicht leisten können oder wollen, kann es sinnvoll sein, Einwanderer auf diese posten zu lassen.

Andererseits muß natürlich die angemessene Balance gehalten werden. Es kann nicht angehen, daß das erworbene Wissen dann gegen den Staat zur Erreichung von Zielen eingesetzt wird, die die Untergrabung seiner Kultur zum Ziel haben. Dem sollte aber idealerweise durch echte Überzeugungsarbeit i. S. von Ermöglichung echten Verständnisses dafür, wie die Welt i. w. S. funktioniert, entgegengewirkt werden. Hierauf ist zu achten.

Mehr aber noch - und somit auch maßgeblich für Flüchtlinge, die nicht dauerhaft in Deutschland bleiben werden:

Nur die Bildung ermöglicht - neben dem Herzenswissen natürlich... - auch ein Verständnis für den deutschen demokratischen Rechtsstaat bzw. sich darin manifestierende grundlegende Prinzipien und damit ein friedliches Zusammenleben aller Bevölkerungsgruppen. Solange das Asylrecht besteht, solange muß dann auch die Konsequenz gezogen werden und dieses friedliche Zusammenleben angestrebt. Soweit auch nur eine gewisse Zeit der Flüchtlinge in Deutschland anzunehmen ist, besteht hierfür Bedarf.

Überdies kann dieses Wissen dabei helfen, den Staat der Flüchtlinge bei ihrer Rückkehr auf ein gesünderes Fundament zu stellen. Bildung nützt also Deutschland und Europa als einer Union von - im allgemeinen jedenfalls - Rechtssstaaten auch noch nach ihrer Rückkehr.


2. Abwägung in bezug auf die jeweilige individuelle Situation

Vorstehende Feststellugen gelten natürlich unbeschadet der Frage, inwieweit die Betroffenen möglicherweise nach drei Jahren, wenn in ihre Heimatland dann wieder Frieden herrscht, Deutschland wieder verlassen müssen.

Gleichwohl sollte man sich natürlich sich auch dieser Möglichkeit bewußt sein und ihn bei Bedarf in Gespräche mit den Betroffenen mit einbringen. Nicht alle Kriege, Konflikte und verdorbenen Regierungen währen ewig, und für manche mag es aus verschiedenen Günden als wichtiger erscheinen, tatsächlich erst einmal Geld zu verdienen - sei es, weil sie durch ihre Flucht bedingte Schulden abzuzahlen haben, sei es, daß sie Freunden oder Verwandten ein Nachkommen ermöglichen möchten, sei es, weil es tatsächlich absehbar ist, daß ihr Aufenthalt von kurzer Dauer sein wird.

Andererseits  dürfte selbst ein nur begonnener Bildungs- oder Ausbildungsweg in vielen Fällen in verschiedener Hinsicht die Mühe wert sein und eventuell das Bewußtsein hierfür nur auf Grund der Sozialisation im Heimatland nicht dafür ausgeprägt, so daß hier genau zu schauen ist, was für die Betroffenen jeweils tatsächlich das Notwendige bzw. das Beste ist.


B. Bildungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten

Die Möglichkeiten unterscheiden sich anscheinend etwas in verschiedenen Bundesländern.

Stand dieser ohne Gewähr gegebenen Informationen ist März 2016. Angesichts der sich wandelnden Welt sind sie möglicherweise schon bald wieder überholt, also erkundigen Sie sich bitte auf jeden Fall bei den zuständigen Behörden bzw. Schulen nach den jeweils aktuellen Möglichkeiten.

I. Allgemein

1. Generell gesprochen gibt es natürlich das "normale" Schulsystem, die Berufsschulen und den akademischen Weg. Außerdem gibt es etwa die Abendschulen.

Ferner gibt es die Möglichkeit, sich ohne ein formelles Bildungsverhältnis einzugehen, mit Hilfe des Internets und anderer Mittel selber ein erhebliches Maß an Bildung anzueignen.

Die folgende Übersicht geht dabei primär auf das Nachholen qualifizierender Abschlüsse ein.

Für Deutschkurse erkundigen Sie sich am besten bei den in Ihrem Ort zuständigen Institutionen (z. B. Rathaus und/oder Landratsamt, Caritas, Arbeitsämter - je nach Fall natürlich auch Schulämter, Schulberatungsstellen etc.; generell lokale Bildungsträger wie etwa die VHS, das IIK und das Kolpingwerk; BFZ, AWO, Diakonie, andere [in Bayreuth etwa noch BDB Peters und - jedenfalls gab es dort Angebote - gegebenenfalls WBS-Training, AVUS, P&S praxis und seminare GMBH und der CVJM). In manchen Städten erfüllen auch private Vereine ganz erhebliche Aufgaben bei der Flüchtlingsbetreuung, teilweise anscheinend sogar in einem Auftragsverhältnis).

Es gab im November 2015 eine Finanzierung mit Hilfe der Bundesagentur für Arbeit, in dessen Rahmen  auch Kurse für Asylbewerber mit guten Bleibeaussichten, die noch keinen weiteren Aufenthaltsstatus gewährt bekommen haben. Diese Kurse sind aber jetzt wohl ausgelaufen.

Die Bundesagentur für Arbeit bietet zudem mehrmonatige Kurse an, die sowohl Grundlagen des Deutschen als auch Bewerbungshinweise, -training etc. bieten. Auf ihrer Website gibt es nun auch ein paar Informationen auf Arabisch, Englisch und Französisch.

Es kann sogar geschehen, daß ausgesprochen engagierten Asylbewerbern, die noch kein Recht auf Integrationskurse haben, ein Lerngutschein, der auch bei privaten Sprachinstituten verwendet werden kann, angeboten wird.

I. ü. bieten teilweise die Volkshochschulen erhebliche Discounts für ALGII-Empfänger und/oder Flüchtlinge an.

Ferner haben manche Zweigstellen der Bundesagentur mittlerweile anscheinend auch extra "Flüchtlingsbeauftragte", deren Namen herauszufinden  und die zu kontaktieren sich lohnen könnte.

Oft werden auch Kirchen vielleicht Hinweise haben, und vielerorts trifft man auf Menschen, die sich fragen, wie sie helfen könnten - vielleicht eben mit Deutschunterricht?

Für Flüchtlinge, die bereits die Hochschulzusatzberechtigung haben jedenfalls, bieten auch manche Universitäten Deutschkurse an. Es lohnt sich auf jeden Fall, dort nachzufragen und sich notfalls auf eine Warteliste setzen zu lassen.

Auch der Aufenthaltsstatus kann bei der Auswahl der Möglichkeiten eine Rolle spielen.

Hier ist ein FAZ-Artikel zum Thema.


2. Einige Stellen bieten Angebote, die (eventuell: auch) im Kontext des Themas "Bildung" von Interesse sein könnten.

So könnte etwa auch das Projekt http://weitblicker.org/ Informationen bieten.

Ferner dürften u. a. interessant sein:

- https://www.daad.de/presse/pressemitteilungen/2016/de/49524-fluechtlinge-an-der-hochschule-eine-praxisorientierte-handreichung/
- die Hertie-Stiftung
- die START-Stiftung (in Baden-Württemberg und Bayern stattdessen die Robert-Bosch-Stiftung)
- Intergrater.e.V
- Mentor e.V. (http://www.mentor-hamburg.de/ , auch in anderen Städten)
- arbeiterkind.de
- http://www.zeit.de/2010/30/C-Stark-Projekt (für motivierte Hauptschüler)
- http://www.rockyourlife.de/
- http://www.studenteninitiative-fuer-kinder.de/
- "Institut zur Förderung der Migrantenkinder" an der Uni Essen
- SChlaU! (Schulanaloger Unterricht für junge Flüchtlinge)
- Stiftung Mercator, http://www.foerderunterricht-sprint.de
- ein Internat in Neuenburg

Ferner gibt es http://www.rockyourlife.de/ (Fokus wohl eher auf Coaching, allgemeine Beratung und Ermutigung) und http://www.studenteninitiative-fuer-kinder.de/ (Fokus wohl eher auf Nachhilfe). Beide sind nicht spezifisch für Kinder mit Migrationshintergrund, aber es gibt viele solche dabei.

II. Voraussetzungen

1. Finanzielle Sicherung

Die primäre Voraussetzung ist natürlich neben der Frage der Finanzierung.

Hierfür kommen zunächst staatliche Leistungen (BAföG) und i. ü. Stipendien in Betracht.

Zu beachten ist, daß den Flüchtlingen teilweise gesagt wird, "wenn Du studierst, streichen wir dir das Geld". Es wäre wünschenswert, daß diese dann aber auch darüber informiert würden, welche Alternativen dann (neben der Eigenfinanzierung durch Arbeit) noch in Betracht kämen, wann genau und bis zu welcher Altersgrenze und unter welchen Bedingungen auch Zahlungen nach dem BAföG eine Option wären etc.

Immer wieder zu kontrollieren, was den Flüchtlingen gesagt wurde bzw was bei ihnen angekommen ist, ist sehr anzuraten. Gerade am Anfang ihrer Zeit in Deutschland habe ich oft das Empfinden starker Uninformiertheit ("Niemand sagt uns etwas.", "Niemand sagt uns den Grund." etc.) erlebt.

Informationen zu Stipendien für syrische Studenten gibt es hier, hier und hier; von der Fulbright-Stiftung gibt es ein Sommerprogramm für Abiturienten und Studienanfänger mit Migrationshintergrund, um 5 Wochen lang an einer amerikanischen Universität zu studieren) den Freiraum bzw. die Zeit zum Lernen zu haben.

Hier noch ein paar generelle Hinweise zu Stipendien:

Für sehr gute und engagierte Stundenten mit sozialer Kompetenz und außerfachlichen Interessen ist natürlich die Studienstiftung des deutschen Volkes zu empfehlen. Auch Ausländer können genommen werden, Voraussetzung ist aber ein geeigneter Status und die Erfüllung gewisser Kriterien des BAföG (vgl. § 8 BAföG).

I. ü. gibt es natürlich die parteinahen Stiftungen

Auch manche Firmen sind bereit, Flüchtlinge einzustellen, ihnen ein Gehalt zu zahlen und ihnen damit ein Studium zu ermöglichen.

Weitere interessate Links:

http://www.e-fellows.net/wiki/index.php/Kategorie:Stipendien


http://www.stipendiumplus.de


http://www.transparente-studienfoerderung.de/unser-engagement#Gründung neuer Stipendienprogramme

https://kiron.university/
(hilft Flüchtlingen, ein Studium online zu beginnen und an einer lokalen Partneruniversität fortzusetzen. Das Projekt wird durch Sprachkurse, Mentorenprogramme und Kooperationen mit Unternehmen ergänzt)

https://www.daad.de/presse/pressemitteilungen/2016/de/49525-daad-und-unhcr-ermoeglichen-syrischen-fluechtlingen-in-der-tuerkei-und-dem-mittleren-osten-ein-studium/ (bis 2019)


2. Sonstige Voraussetzungen

Leider vermochte ich nichts ganz Detailliertes darüber hinauszufinden, wann und inwieweit Asylbewerber oder Asylanten zur Arbeit verpflichtet sind. Anscheinend ist dies etwas, was die jeweils zuständigen Behörden im jeweiligen Fall entscheiden?

Jedenfalls in der Anfangsphase besteht aber für viele anscheinend keine Pflicht zur Arbeit. Nicht allen Asylbewerbern ist dies klar, wenn sie vom Arbeitsberater einen Vorschlag, eine Arbeit (etwa als Tellerwäscher im Falle von Leuten ohne Schulbildung) aufzunehmen, erhalten. Ich weiß auch nicht, inwieweit sie über die Frage informiert sind, wann und ob die Arbeitsaufnahme Veränderungen an ihrer finanziellen "Grundsicherung" bzw. im Falle von ALG II mit sich bringt.

Jedenfalls sollte man, wenn klar ist, daß das richtige weiterführende Bildung wäre, als Lehrer oder Betreuer schauen, daß man für seine Schützlinge sicherstellt, daß diese auch tatsächlich die Gelegenheit erhalten, ihren Bildungsweg aufzunehmen und zu beginnen. Bei den Arbeitsagenturen gibt es Ansprechpartner (deren Nummern mitunter durchaus auch herausgegeben werden dürfen, auch wenn dies nicht allen Mitarbeitern der Telephonzentrale bewußt zu sein scheint) spezfisch auch für flüchtlingsbezogene Fragen.

Wenn man das Gefühl hat, daß die Vorschläge an die von einem betreuten Asylbewerber u. U. nicht die eigentlichen Bedürfnisse treffen, könnte es hilfreich sein, wenn man sich einmal mit den jeweils für die Beratung der Betroffenen zuständigen Mitarbeiter in Kontakt setzt. U. U. sind sie dankbar für Einschätzungen, da sie natürlich die Betreffenden oft nur kurz sehen werden, man aber als Lehrer oder Betreuer vielleicht noch ganz andere Einblicke gewinnen kann.

Ferner könnte es hilfreich sein, sich relativ früh über mögliche Altersgrenzen zu informieren, um nicht durch eigentlich isoliert betrachtet hilfreiche Maßnahmen andere und vielleicht wichtigere auszuschließen, wenn während dieser Zeit eine solche Grenze überschritten wird.

Des öfteren wird auch ein Zeitgewinn erzielt werden können, wenn man frühzeitig anregt, Zeugnisse und Zertifikate aus dem Heimatland zu besorgen. (Leider ist das Anregen die eine Sache, aber wenn man nicht dahintersteht oder dabei hilft, daß die Betroffenen die Anregung aufnehmen, wird es sehr oft bei den Worten bleiben.) Dabei ist allerdings darauf zu achten, daß die Betroffenen oder ihre Familien nicht gefährdet werden (also u. U. Vorsicht bei Kontakten zu etwa staatlichen Stellen wie Botschaften, Konsulate etc. - ja nach Fall und Land; Vorsicht jedenfalls im Falle Syriens, in dem zu klären ist, ob eine Kontaktaufnahme zur offiziellen syrischen Botschaft aus Gründen der Sicherheit des Asylbewerbers und seiner Familie nicht besser zu vermeiden ist). Manchmal kann man z. B. auch Bestätigungen über Schulbesuche von Ministerien (auch hier wieder das vorstehende Caveat!) erhalten, wenn diese nicht mehr bei der Schule erhältlich sein sollten etc. Inwieweit diese dann bei der Anerkennung in Deutschland (dazu siehe Anabin; außerdem gegebenenfalls die jeweils zuständige Zeugnisanerennungsstelle, für Bayern hier, für die Stelle in Nürnberg hier) helfen, ist noch einmal eine andere Frage.

Wenn keine Nachweise über die Schulbildung zu erhalten ist, etwa wenn die Institutionen geschlossen und die Lehrer der Betroffenen versprengt sind, wäre vielleicht die Suche nach den Betreffenden über soziale Netzwerke wie LinkedIn oder gegebenenfalls Academici noch eine Idee, wenn man hofft, auf diese Weise noch an Dokumenten oder vielleicht Gutachten oder Empfehlungsschreiben zu kommen.


III. Nach Bundesländern

Hinweise zu den einzelnen Ländern sollten auch bei der Recherche für andere Länder herangezogen und für diese überprüft werden. Auch diese Hinweise sind keinesfalls vollständig und, bis auf meine Recherchen zu Bayern (und dort auch speziell nur mit einem Fokus auf Bayreuth), nur en passant zusammengetragen - d. h. wenn ich zufällig einer Information begegnete, habe ich sie hier aufgeführt.

Falls alle Stricke in einem Land rissen, ließe sich schauen - Bildung ist ja Ländersache - ob die Regeln in einem anderen Land nicht günstiger für den Betroffenen sein könnten. Dazu müßte er allerdings dann auch in der rechtlichen und faktischen Lage sein, gebenenfalls auch umziehen zu können.


1. In Bayern

a. Grundsätzliches

Informationen über das bayerische Schulsystem in verschiedenen Sprachen finden sich hier
(siehe rechte Spalte).

Sobald junge Asylbewerber dem Deutschunterricht folgen können, können Sie je nach Alter auch am Gymnasium oder an der Realschule genommen worden.
(Wenn keine Nachweise über Schulbildung im Herkunftsland vorliegen und die Deutschkenntnisse nicht ausreichen, um dem Unterricht folgen zu können, wird die Aufnahme in eine Realschule oder in ein Gymnasium allerdings u. U. schwierig.)

Für ältere Schüler gibt es an den Berufsschulen besondere Klassen um sie auf eine Ausbildung und / oder einen Schulabschluß (z. B. QUALI als Externer) vorzubereiten.

Im Falle von Mittel- oder Berusschule erfolgt der Besuch je nach Alter oder Status begleitet oder unbegleitet.

Höchstalter für die Aufnahme in Realschule oder Gymnasium ist Klassenstufe +7 (9. Klasse +7 = 16 Jahre alt), wobei begründete Ausnahmen jedoch möglich sind. Im einzelnen hift es oft, einfach mit der jeweilig anvisierten Schule zu sprechen, denn je nach Schule und Fall kann man da auch in bezug auf das Alter etwas flexibler sein. Auch mit 17 bestehen wohl noch Chancen, mit 19 dürfte es dann schon problematischer werden, aber es dürfte auf jeden Fall angeraten sein, sich doch noch an verschiedene Schulen zu wenden.

In Nürnberg und München, so wurde mir mitgeteilt, gibt es an einer Realschule und an Gymnasien anscheinend auch spezielle Klassen für jüngere Asylbewerber. Möglicherweise geht es dabei um das Projekt "SPRINT"? Dieses Projekt jedenfalls findet in diesen Städten stadt und soll auf alle Regierungsbezirke ausgeweitet werden.
Voraussetzungen: Besuch einer Übergangsklasse der Mittelschule, die Auwahl durch die beteiligten Schulämter sowie ein realschulgeeignetes Alter.

Je nach Sprachniveau (erforderlich wäre da anscheinend mindestens B1, aber manches Gymnasium verlangt auch B2, während es wieder andere vor allem auf das tatsächliche Können ankommt, sei es mit oder ohne Bescheinigung des Niveaus) könnten eventuell auch ältere als Gastschüler die Realschule oder das Gymnasium besuchen. [Dann müßte man allerdings fragen, wie sich der Übergang zum Abitur würde gestalten lassen]
 
Im Gymnasialbereich wurde in diesem Schuljahr das Pilotprojekt "InGym" in Nürnberg und München eingeführt. Eine Ausweitung auf Ballungszentren in ganz Bayern soll erfolgen.
Nach ersten Erfahrungen scheint es da allerdings faktisch eine Altersgrenze von ca. 15 Jahren zu geben bzw. 6. - 9. Klasse.

In München gibt es ferner (wohl u. a.) das Projekt Schlau!. Damit erhalten anscheinend auch minderjährige Flüchtlinge, die vor Anerkennung ihres Asylantrages keinen Schulbildungsanspruch haben, eine zukunftsorientierte Qualifikation.

In Kulmbach gibt es in Kooperation mit dem Markgraf-Georg-Friedrich-Gymnasium und dem Caspar-Vischer-Gymnasium eine Förderung von Migrantenkindern, die das gymnasiale Niveau besitzen. (Jedenfalls für 16 - 18 jährige, jenseits davon bliebe zu fragen.)

Für etwas oder viel ältere käme u. U. etwa die Ablegung des Abiturs am Abendgymnasium in Bamberg in Betracht. Es lohnt sich auf jeden Fall, dort bei Bedarf anzurufen.

Eine Alternative zum Abendgymnasien könnten die Kollegs (Kollegien?) sein (insges. wohl 4 Jahre), in Nürnberg z. B. das Hermann-Kesten-Kolleg. Dort findet, anders als am Abendgymnasium, der Unterricht am Vormittag statt; außerdem kann die Flucht anscheinend als bzw. eine Zeit der Berufsausbildung [ich bin nicht ganz sicher, ob ich mich richtig an die Information erinnere] anerkannt werden. Nach den Kollegs in der Nähe müßte man googlen, man könnte auch den zuständigen Ministerialbeauftragten, für Bayreuth den in Hof anrufen.
Voraussetzung wäre allerdings anscheinend definitiv das Niveaun  B1.

Insofern könnte, um diese Voraussetzung zu erwerben, doch auch berufliche Angebote wahrzunehmen, bei denen es ja auch Sprachkurse gibt.

https://www.regierung.oberfranken.bayern.de/buerger_und_staat/migranten/asylbewerber/#bs

Die Universität Bayreuth bietet hier interessante Informationen, Sprachkurse und Links. Eventuell könnte es sich auch lohnen, bei den Universitäte in Bamberg und in Nürnberg zu schauen?

In Bayreuth und Kulmbach gibt es neben den Gymnasien (je nach Gymnasium wird man die Auskunft erhalten, daß ein Besuch möglich sei, wenn das Sprachniveau "entsprechend" sei,
in selteneren Fällen ist man da auch vielleicht noch flexibler. In - soweit ich es erfragt habe, nur - einem Fall wird zusätzlich auch ein Test in den Naturwissenschaften (in Mathematik, , Physik, Chemie, Informatik) verlangt.

Falls es nicht gelingt, ins Gymnasium aufgenommen zu werden, bliebe noch der Weg über etwa die Altstadtschule in Bayreuth. Dort gibt es neben dem regulären Unterricht auch spezielle Übergangsklassen für Flüchtlinge, die erst einmal auch das Deutsche vermitteln. Danach könnte dann der Mittelschulabschluß erworben werden und von dort der Weg ins Gymnasium angetreten. Allerdings könnte es passieren, daß dann Schüler, die etwa beim Gymnasium in Klasse 10 (gegebenenfalls auch: zurück-) eingestuft werden, etwa in der 8. Klasse weitermachen müssen.

Auch an der Mittelschule in Weidenberg gibt es einen Kurs speziell für Flüchtlinge.

Hier ist im Einzelfall zu schauen, was für die jeweils Betroffenen angemessen und jedenfalls möglich ist. Dabei gilt es dann u. U., eventueller Frustration über "verlorene Jahre" durch Vermittlung einer geeigneten Perspektive oder eines geeigneten Verständnisses zu begegnen.

Wenn man die mittlere Reife hat, gibt es anscheinend an 7 Gymnasien in Bayern Aufbaukurse.

Eine Alternative kann, je nach Fall, u. U. auch er Weg über die Berufsschule (dann aber bitte niemals das eigentliche Ziel des Abiturs außer Sicht geraten lassen!), gegebenenfalls die Berufs- oder die Fachoberschule sein.

Jemand, mit dem ich telephonierte, meinte, für manche könne sich es auch doch lohnen, erst eine Berufsausbildung zu machen und dann den Weg über die Berufsoberschule zum Fachabitur zu wählen, das lasse einem mehr Zeit zum Deutsch lernen.
Letztlich hängt das aber von dem jeweils Betroffenen ab, davon, wie gut er mit dem Deutschen zurecht kommen wird, aber auch von Ihren Neigungen und einfach dem, was jeweils hilft. Jede Möglichkeit, die man wahrnimmt, eröffnet Begegnungen, aus denen Neues entspringen kann. Dies freilich gilt sowohl hierfür als auch für den kürzeren Weg über die traditionellen Schulen. Letztlich gilt es, auch intuitiv zu erfassen, was im jeweiligen Einzelfall und Augenblick das Optimum ist.

Eventuell gibt es auch die Möglichkeit, mit einem mittleren Schulabschluß für 1 Jahr  eine Lehre zu machen, einen Technikerabschluß und separate Prüfungen und schließlich über die Fachoberschule - die Fachoberschule in Kulmbach etwa bietet anscheinend auch Einführungsklassen - zur Fachhochschule zu gehen. Wenn man zur Fachoberschule geht, könnte man vielleicht auch die 13. Klasse anschließen. (Kann man dann zur Universität?)

Wenn z. B. jemand Medizin studieren möchte und kein Gymnasium (wegen fehlenden Sprachkenntnissen) bereit ist, den Betreffenden aufzunehmen, wäre es anscheinend denkbar, zunächst in eine Flüchtlingsklasse an der Berufsschule zu gehen, anschließend eine Ausbildung im Pflegebereich zu machen und dann über die Berufsoberschule doch noch an die Universität zu kommen. Dabei, so wurde mir gesagt, sei die Zeit der fraglichen Ausbildung auf das Medizinstudium anrechenbar [alles ohne jede Gewähr].

Was auf den ersten Blick wie ein immenser Zeitverlust erscheint, kann dabei etwas relativiert werden: So kann es durchaus sein, daß auch jemand, der im Ausland schon die zehnte Klasse absolviert hat, am Gymnasium doch wieder die zehnte Klasse beuschen müßte, falls er nicht zu Schuljahresbeginn käme, u. U. sogar für mehr als ein Jahr. Und soweit die Ausbildung anrechenbar wäre, würde auch dies einen geringeren Zeitverlust bedeuten.

Auch ist zu überlegen, daß ja für NC-geprägte Studiengänge eine sehr gute Note erforderlich ist. Ob man die wirklich erreichen könnte, wenn man die Sprache nicht beherrschte, erscheint doch wohl in vielen Fällen fraglich. (Gleiches gölte für den Weg über den Medizinertest, so daß nur noch die Möglichkeit bliebe, zu warten, wenn man in Deutschland studieren wollte).

Dies erklärt, warum viele Gymnasien jemanden ohne Deutsch der Stufe B2 nicht nehmen.

Als ein weiteres Argument für die Berufsschule wurde zudem angeführt, daß die Betreffenden u. U. im Gymnasium mit viel Jüngeren zusammenkämen, wenn sie erst Deutsch lernen müßten. Der Besuch der Berufsschule könne ihnen da eher bei ihrer Entwicklung helfen, weil der Altersunterschied nicht so groß sei.

Angemerkt sei, daß eine gute Note im ausländischen Zeugnis nicht notwendigerweise bedeutet, daß auch das Fachwissen vorhanden ist. Gerade im Sprachbereich gibt es mehrere Länder, in denen der Schüler zwar angeblich eine Fremdsprache spricht, wenn man ihn aber dann in der Sprache anspricht, kommt kein Wort in dieser Sprache heraus, und im schlimmsten Falle wird die Frage nicht einmal verstanden.

Mir erscheint allerdings wichtig, sicherzustellen, daß die Betroffenen dann nicht bei dem Weg über die Berufsschule im unterakademischen Bereich hängenbleiben, sondern ihr Ziel beharrlich weiter verfolgen.


Wenn z. B. Zeit zum nächsten Schuljahr zu überbrücken ist (oder sowieso) könnte man auch das folgende versuchen:

- externe Vorbereitungskurse
- qualifizerter Hauptschulabschluß
- externe Vorbereitungskurse
- Quali an der Mittelschule in Bayreuth

Auch eine externe Abitursprüfung ist nach unabhängigem Lernen anscheinend an jedem Gymnasium möglich.

In Kulmbach können Syrer an einer Schule teilweise die Muttersprache als 2. Fremdsprache nehmen.

Um weitere Informationen einzuholen, sind vielleicht auch die Schulberatungsstelle in Hof sowie der Ministerialbeauftragte für Gymnasien in Oberfranken potentielle Ansprechpartner.


b. Wer kann außer den soeben und zuvor schon Genannten noch helfen bzw. ist zuständig?

Dies hängt im einzelnen vom Einzelfall ab. Der Jugendmigrationsdienst der Caritas ist eine Möglichkeit. (Zum Wohnen siehe übrigens Condrobs).

Für die einzelnen Schulen sind Beratungslehrer zuständig. Die Schulen entscheiden über eine aufnahme selber, nachdem die Voraussetzungen geklärt und die Zustimmung der Erzehungs-/Sorgeberechtigten eingeholt worden sind.

In Bayreuth gibt es zudem den Verein "Bunt statt Braun". In jedem Falle einen Blick wert dürfte auch Come and See! House for all Nations sein.


2. In Berlin


In Berlin gibt es viele Projekte. Ziemlich gut soll  http://www.foerderunterricht-sprint.de/index.htm  von der Mercator Stiftung sein.

Außerdem gibt es da anscheinend - der Name ist mir nicht bekannt, vielleicht könnte ich ihn erfragen - ein Projekt, bei dem ältere deutschprachige Jugendliche eine Art "Freizeitpatenschaft" für jüngere mit Migrationshintergrund übernehmen können. Dabei geht es dann allerdings weniger um Bildung und mehr um "sinnvolles" Verbringen von Freizeit.

https://www.ejf.de/einrichtungen/migrations-und-fluechtlingsarbeit/fluechtlingsberatung.html

http://cia-spandau.de/portfolio-items/willkommensklassen/


http://ipsocontext.org/de/


Vgl. a. http://www.faz.net/aktuell/politik/fluechtlingskrise/fluechtlinge-in-berlin-auf-der-suche-nach-arbeit-14104026.html.


3. In Bremen

http://paedz.de/


4. In Hamburg


http://www.hamburg.de/hh-hilft/4384088/hamburg-hilft/



5. In Hessen

In Hessen ist es ratsam, sich nach den Intea-Intensivsprachklassen/kursen zu erkundigen. Im Anschluß kann eine Weiterleitung an die für eine Person passende Berufsschule erfolgen, gefolgt von 2 Jahren Fachoberschule und anschließendem Studium.

Ansprechpartner wäre hier etwa das zuständige Schulamt.

Letztes Jahr sah ich, daß z. B. auch die Kasseler Waldorfschule anscheinend eine eigene Flüchtlingsklasse bot.

In Frankfurt gibt es übrigens noch etwa KUBI (Verein für Kultur und Bildung e.V. / Kültür ve Egitim Dernegi).


6. In Nordrhein-Westfalen
.

In Bonn: http://weitblicker.org/content/pagewithpicts/Bonn/Bildungspatenschaften-BiBo

In Köln: http://www.coach-koeln.de/

In Münster: http://weitblicker.org/Stadt/M%C3%BCnster


7. In Sachsen

In Leipzig: http://weitblicker.org/content/pagewithpicts/Leipzig/WeitblickKids


C. Generelle Weiterbildungsmöglichkeiten, auch auf universitärer Ebene

Allgemeine Möglichkeiten zur Weiterbildung gibt es natürlich en masse, hier ist vermutlich bei den entsprechenden Bildungsträgern nachzufragen. Fernkurse und Fernstudien (auch an Fernhochschulen) sind durchaus Alternativen.

Verweisen möchte ich auch auf oftmals kostenlose Online-Lehrbücher und Kurse von Universitäten von München bis Harvard.

Von besonderem Interesse im vorliegenden Zusammenhang dürfte auch Kiron sein, das Flüchtlingen Weltklassebildung und die Möglichkeit bieten möchte, kostenlos an einer Universität zu graduieren.

Eine sehr schöne Liste einiger Möglichkeiten findet sich hier.


D. Sonstige u. U. hilfreiche Literatur, Links und Tips zum Unterrichten und Betreuen von Asylanten und Flüchtlingen

Ein Verlag mit Büchern (derzeit ein Bildwörterbuch) in verschiedenen Sprachen (auswählbar, einschließlich anscheinend etwa sogar Urdu): http://www.milchmaus.com/

• Z. B. der Hueber-Verlag bietet einiges an Materiallien.

Je nach Herkunftsland werden auch die Unterrichtsmethoden in den Schulen und Universitäten anders als hier sein. In manchen Ländern wird mehr Wert auf Auswendiglernen als hier gelegt, d. h. u. U. könnte man Betroffenen auch durch die Vermittlung (weiterer) Lernstrategien zusätzlich helfen.

Für Leute, die intensiv mit Flüchtlingen arbeiten, etwa als Betreuer, könnte es sinnvoll sein, sich einige Tips für den Umgang und das Vermeiden von Traumata sowohl bei den Betreuten als auch bei den Betreuenden zu holen. Vgl. dazu auch hier. Interessante Weiterbildungen bietet hier etwa Systep an. Hessen bietet das Projekt "Step-by-Step" an. Für studentische Helfer könnte es sich anbieten, die Möglichkeiten einer Art "Supervision" (oder jedenfalls einzelner Gespräche) mit der jeweiligen psychologischen Beratungsstelle der Universität zu vereinbarn, soweit ein entsprechender Bedarf (und sei es auch nur, mit jemandem zu reden) bestehen sollte. Ich nutze die Gelegenheit, um hier auch gleich auf meine eigenen Dienste zu verweisen (Sonderpreise für sich engagierende Schüler, Studenten und Auszubildende auf Anfrage) - für spirituell Eingestellte auch in dieser Variante.

Oftmals kommen die Flüchtlinge ohne jedes Notebook, daß jedoch für sie sehr wichtig sein kann, um etwa Kontakt mit Familienmitgliedern zu halten oder sich auf Stellensuche zu begeben oder, wenn Sie gebildeter sind, etwa - sobald die Erlaubnis dazu vorliegt bzw. das Recht es auf sonstige Weise erlauben würde (zu prüfen wäre etwa, wie es wäre, wenn Kunde und Konto im Ausland wären, aber auch das mag anfangs untersagt sein, es bliebe zu prüfen) - als Freelancer zu arbeiten. (Wichtig für Gebildete bei der Arbeitswahl: Sie dürfen anscheinend für eine ganze Weile Deutschland überhaupt nicht verlassen.)
Hier, hier, hier und hier sind Initiativen beschrieben, die hier helfen. Vgl. a. hier.

Portal: Wie kann ich helfen (wirklich die einzelnen Menüounkte anklicken, da sind viele Informationen)

Vernetzung von Initiativen und Helfern zwecks Effizienz und Arbeitsersparnis

https://www.hilfebuchen.de/

Raumlösungen: http://www.morethanshelters.org/

Grundschulhelfer: http://german-angel.de/

Weitere interessante Informationen:

http://www.amin-deutschland.de/live/index.php/initiativen/initiativen-unter-fluechtlingen

https://googleblog.blogspot.co.uk/2016/01/refugees-education-chromebooks.html

• Ich kann nur dazu raten, wenn man einen Flüchtling betreut, der beim Jobcenter landet, zumindest bei Fällen, bei denen die Entscheidungen des Jobcenter lebenswegprägend sein könnten, ein wachsames Auge darauf zu haben, was die Jobcenter den Betroffenen erzählen. Ohne ein Experte für Sozialrecht zu sein habe ich da schon Informationen gehört, bei denen sich jedem Juristen eigentlich die Haare sträuben müßten.

Unglücklicherweise ist ja bekannt, daß die Jobcenter es selbst teilweise (es gibt rühmliche Gegenteile, so behandelt das Jobcenter Bayreuth und Bayreuth Land die Betroffenen zumindest anscheinend höflich, wobei ich aber nicht sagen kann, daß alle Handlungen der Jobcenter immer ganz rechtskonform gewesen seien, aber wenigstens bemühte man sich um Korrigierung, wenn man sie darauf aufmerksam machte - dies soll - insofern - ein Lob sein...) weder mit der Höflichkeit noch dem Recht immer sehr genau nehmen. Als ich z. B. bei einem Jobcenter in Hamburg für jemanden anrief und darauf beharrte, eine Gesetzesgrundlage für eine m. E. nicht dem Recht entsprechende Auskunft zu erhalten, legte man, als ich insistierte, jedenfalls einfach auf (sofern nicht "zufällig" die Verbindung unterbrochen wurde, aber...). Dies übrigens, obwohl ich zu erkennen gegeben hatte, zwar kein Anwalt, aber Jurist zu sein.

Schon Deutsche werden von den Jobcentern teilweise ganz elend behandelt, und bei einem Test im Unterricht heute - obwohl ich meine Schüler gerade gelehrt hatte, wie sie sich bei Ablehnung ihres Begehrens wenigstens nach der Rechtsgrundlage erkundigen könnten - sagten zwei von dreien einfach nur "danke" und "auf Wiedersehen". Dabei sollten und wollten sie nach Arbeit bzw. Bildungsmöglichkeiten fragen...

Wenn also ein von Ihnen Betreuter ein wichtiges Anliegen hat und dem Jobcenter unterliegt - achten Sie auf ihn, begleiten Sie ihn idealerweise. Vor Zeugen werden sich die Jobcenter möglicherweise immer noch genug, aber hoffentlich weniger Unglaubliches leisten.

Machen Sie sie gegebenenfalls ruhig auch auf die Möglichkeit aufmerksam, Prozeßkostenhilfe zu erhalten, soweit diese gegeben sei sollte und es wichtig und richtig erschiene, diesen unangenehmen Weg zu beschreiten. (Ich bin nicht sicher - besser natürlich der, der in Frieden wandelt, als der, der sein formelles Recht erhält und sich aufreibt?)

Wenn Sie selber Unterstützung beim "Kampf mit dem Jobcenter" (traurig, daß man es mancherorts so nennen muß) benötigen, könnten Sie eventuell einen Blick in dieses Forum werfen. Allerdings beachten Sie dann bitte, daß es dort zwar viele Leute mit Ahnung gibt, aber leider durchaus auch immer wieder falsche Auskünfte. Die dort erhaltenen Informationen und Ratschläge sind ein guter Ausgangspunkt für die Eigenrecherche in Gesetzen, Urteilen und Kommentaren, diese ist aber dringend angeraten.

Auch ein Schüler von mir, der nur einem anderen Asylanten helfen wollte, ist bereits mit der Unhöflichkeit, die man so oft in Jobcentern findet, konfrontiert worden - allerdings erfolgte später eine Entschuldigung.

Ich weiß nicht, ob es ratsam ist, die Asylbewerbe, die bei der Bundesagentur für Arbeit selber noch gut behandelt werden, im Vorhinein vor den Schrecken der Jobcenter zu warnen, oder ob man damit energetisch letztlich zur Perpetuierung der Zustände beiträgt. Ich habe sie gewarnt und ihnen geraten, immer einen Zeugen, und möglichst einen, der Deutsch kann, mitzunehmen. (Falls dies Angestellte des Jobcenters in Bayreuth lesen: Wie gesagt, in Bayreuth und insbesondere dem Landkreis Bayreuth, sind die Erfahrungen Lichtjahre entfernt von den negativen Erfahrungen, wie man sie in anderen Städten machen kann. Dennoch sollte man vorsichtshalber doch stets auf Höflichkeit auch gegenüber Menschen achten, die kein oder noch kaum Deutsch sprechen. Es ist eine Sache, zu erklären, Deutsch sei die Amtssprache, es ist eine andere Sache, dies unhöflich zu tun. Und generell doch bitte etwas mehr Augenmaß: Was sollen die Betroffenen denn mehr tun, als jeden Tag viele Stunden lang Deutsch zu lernen? Natürlich kann man es dann am Anfang noch nicht unbedingt perfekt.

Zur Wohnungssuche z. B. a. http://www.fluechtlinge-willkommen.de/

• Für Flüchtlinge, die Englisch sprechen, können neben flüchtlingsspezifischen Publikationen und Websites u. a. auch die Informationen, die eigentlich für ausländische Studierende und andere Zuwanderer gedacht sind, von Interesse sein. Hierzu zählen u. a.

http://www.expatica.com/guides/germany.pdf

http://wikitravel.org/en/Germany
 
http://www.germany.info/relaunch/index.html
 
http://www.german-embassy.org.uk/living___working_.html

http://www.bbc.co.uk/languages/german/forwork/beingthere/index.shtml

Der Spiegel - Germany Survival Bible:
http://service.spiegel.de/cache/international/0,1518,k-6896,00.html

http://www.daad.de/deutschland/deutschland/leben-in-deutschland/04665.en.html

Alexander von Humboldt Stiftung - Practical hints for your stay in Germany

http://www.tatsachen-ueber-deutschland.de/389.0.html (in sehr vielen Sprachen)

http://www.handbuch-deutschland.de/book_en.html vom Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration

http://www.aei.mpg.de/english/visitorInformation/guidelines/generalinformation/index.html

http://autorenhelfen.org



E. Einiges, was man den Flüchtlingen vielleicht bei Bedarf bzw. präventiv mitteilen möchte

I. Zum Thema "Kulturschock"

Die Aufklärung über das Phänomen des Kulturschocks könnte übrigens auch je nach Fall zu geeigneter Zeit sinnvoll sein. Ich erwähnte es in meinem Unterricht, und eine Teilnehmerin fand sich da wieder. Als Hinweis zur Hand habe ich gerade die sicher auch auf die gegenwärtige Situation übertragbaren folgenden Ausführungen zum Thema:
http://jetprogramme.org/wp-content/themes/biz-vektor/pdf/publications/gih2015_e.pdf
(S. 43 ff.), http://jet-programme.com/jet_survival_handbook.pdf (S. 19 ff.)
. Auch dieser Artikel ist hilfreich, allerdings sollte man das gegebenenfalls, je nach Lage des Betroffenen, vorsichtig vermitteln. Auch wenn es so zu sehen die hilfreichere Perspektive wäre (auch Hermann Hesses Gedicht "Stufen" weist den Weg), mag es doch der ein oder andere ohne Reflexion als zynisch empfinden, dies so zu sehen. Es bleibt aber gültig.

II. Fahrkarten in Deutschland

Oben habe ich ja schon das Stichwort gebracht: "In Afrika ist alles anders" - seien es nun die Gesetze oder möglicherweise doch nur die Praxis.

In diesem Kontext vielleicht der folgende Hinweis:

Falls die Institution, an der man tätig ist, den Betreffenden eine Fahrkarte stellt, sollte ihnen, soweit es der Fall ist, vermittelt werden, daß diese nicht übertragbar ist und das "Schwarzfahren" je nach den weiteren Umständen im konkreten Fall schlimmstenfalls zu einer Gefängnisstrafe führen könnte. Vermutlich meist unwahrscheinlich, aber unter gewissen Umständen möglich. Daher vielleicht doch einmal ansprechen. [Sollte der geneigte Leser dieser Seite mich näher kennen, könnte ich ihm u. U. auf Wunsch ein Handout, daß auch entsprechende arabischsprachige Erklärungen beinhaltet, zur Einsicht zur Verfügung stellen.])


III. Zur Nutzung des Internets in Deutschland

http://www.heise.de/newsticker/meldung/Fluechtlinge-geraten-wegen-Filesharings-ins-Visier-der-Massenabmahner-3127433.html



IV. Finanzielles

Mitteilungen zum deutschen Bankensystem wären hilfreich: zum Einen die Erklärung von Überziehungskrediten und die Warnung vor unangemessener Nutzung, zum anderen auch der Hinweis auf Alternativen zu der von Helferorganisationen etc. empfohlenen Finanzinstitution, die u. U. geringere oder keine Kontoführungsgebühren berechnen. Insbesondere ein Verweis auf Online-Banken (ich nutze insbesondere die DKB und mache hiermit schamlose Werbung: Wer sich da anmeldet... gäbe er meinen Namen als Werber an, wäre ich dankbar; natürlich sind auch andere online-Banken gut) könnte einerseits sinnvoll sein (andererseits aber für den Anfang nicht praktikabel, da die Betroffenden ja all die Nutzungsbedingungen verstehen müßten und schon an der Registrierung scheitern dürften, wenn Sie nicht gut Deutsch können oder Hilfe haben; zudem weiß ich nicht, welche Voraussetzungen diese Banken an den Status und die Ausweise stellen - für die Zukunft könnte es aber interessant sein.).

I. ü. auch einfach die Nutzung von Geldautomaten sowie wie man dort ein- oder auszahlt, und welche man unter welchen Bedingungen verwenden kann.

Soweit Bedarf dafür besteht, Geld in Krisengebiete oder Gebiete mit Transaktionsbeschränkungen zu senden (aber auch generell), könnte ein Verweis auf Kryptowährungen (z. B. Bitcoins) interessant sein. In diesem Fall sollte aber darauf hingewiesen werden, daß es besonderer Maßnahmen bedürfte, soweit zum Schutz der Empfänger Anonymität erforderlich wäre.

Ferner dürfte ein Verweis auf Discounts für öffentliche Verkehrsmittel, z. B. das Wochenend-, Hessen- oder Bayernticket der deutschen Bahn, dankbar angenommen werden.


F. Spirituelles, Inspirierendes und Relevantes

Eckhart Tolle on the refugee crisis in Europe

Jana Haas: Antworten auf Fragen die Bewegen (1)

Interview mit S. H. dem Dalai Lama


 

AW: Möglichkeiten für Flüchtlinge bezügli


   
Inhaltlich weitgehend Version 2.9 vom 27. 10. 2016 (danach nur kleinere Ergänzungen bezüglich der Vorversion [u. a. 2 Links für Studierende und Studieninteressierte])